Die Lichtwurzel

 

1924: Erste Hinweise auf die Bedeutung der Pflanze

 

 

Koberwitz, Pfingsten 1924, der Landwirtschaftliche Kursus, den Rudolf Steiner auf Bitten vieler Landwirte gegeben hat, ist gerade vorbei. Das Auto stand vor der Eingangshalle des Schlosses, um den Lehrer zum Breslauer Bahnhof zu bringen. In Jena, seiner nächsten Station, wurde er, bzw. sein Rat, sehnsüchtig erwartet: Auf dem Lauenstein sollte gerade eine heilpädagogische Einrichtung entstehen. In diesem Augenblick traten ihm Johanna von Keyserlingk, die Gastgeberin, und Günther Wachsmuth in den Weg.

"Herr Doktor wir hätten noch eine Frage." *

"Ja bitte." Mit einem Blick zum Fahrer: "Einen Moment noch."

"Herr Doktor, wenn es gelingt, den Boden und unsere Nahrungspflanzen nach denen von Ihnen gegebenen Anweisungen zu behandeln und damit neu zu beleben, wird das so Erzeugte in ausreichendem Maße eine zeit- und geistwesengemäße Ernährung darstellen?"

"Selbst im günstigsten Fall", antwortete Steiner, "wird dies nicht genügen können. Es sollte gelingen, die Dioscorea batata in Europa heimisch zu machen, damit diese die Kartoffel als Hauptnahrungsmittel ablösen kann."

Die beiden Fragesteller waren Gott sei Dank wach genug, um nachzuhaken.

"Wo wächst die Pflanze, und was ist das Besondere an ihr?"

Rudolf Steiner konnte nur kurz auf die Fragen eingehen, der Fahrer wartete ja. Aber beide empfanden die Wichtigkeit und den Ernst der knappen Anwort.

"Dieses Gewächs ist als einziges in der Lage, in seinen unterirdischen Teilen Lichtäther zu speichern; und der wird für die Menschen der Zukunft unentbehrlich sein. Wachsen tut sie in China."

Das musste fürs Erste reichen, der Fahrer drängte, denn der Zug würde nicht warten.

 

*      Übermittelt von Johanna von Keyserlingk an ihren Sohn Adalbert. 

 

 

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